Ergoteam - Praxis für Ergotherapie

 

Neurofeedback

was es ist und wies funktioniert!

Das Neurofeedback ist eine Form des Biofeedbacks. Beim Neurofeedback werden Gehirnstromkurven, so genannte EEG-Wellen analysiert. Durch visuell-akustische
Rückkoppelung ist es möglich abnorme Gehirnwellenaktivität so zu verändern, dass damit eine Verbesserung von psychischen, sowie physischen Funktionen erreicht werden kann.


Neurofeedback bietet sich als eine effektive und hinreichend wissenschaftlich fundierte Behand-
lungsmöglichkeit an und ist nachweislich wirksam bei einer Vielzahl von Symptomatiken: 

Hierunter zählen u.a.: AD(H)S, Migräne, Tinitus, Ängste, Epilepsie, Lernstörungen, Erschöpfung, Autismus, bipolare Störungen, Depressionen, Schlafstörungen.


Wie funktionierts?

Elektroden auf dem Kopf zeichnen die elektrischeAktivität des Gehirns mittels Elektroenzepha-logramm auf. Diese EEG-Wellenmuster ändern
sich je nach psychischem und physischem Zustand des Menschen und können je nach Verfassung eine günstige, bzw. weniger günstige Zusammensetzung aufweisen.


Da das EEG-Bild noch kein Feedback als solches darstellen kann, wird auf einem Bildschirm
z.B. ein Flugzeug gezeigt, welches sich entsprechend der Veränderungen der Gehirnaktivität bewegt. Aufgabe des Trainierenden ist es nun, das Flugzeug sinken oder steigen zu lassen, um mittels eines Lernprozesses (operantes Konditionieren) das EEG positiv zu beeinflussen.

Die Methode besteht also darin, ein zielgerichtetes Verhalten zu verstärken, welches einer vorteilhafteren Zusammensetzung der Hirnwellen entspricht. Durch eine spezielle Programmierung der Software kann Neurofeedback von jeder Person erlernt werden, unabhängig von Alter und Bildungsstand.

Neurofeedback ist bei richtiger Anwendung in der Regel ohne negative Nebenwirkungen, die Therapieerfolge sind von Dauer.

Grundlagen des Neurofeedbacktrainings

Definition von Neurofeedback:

• Selbstkontrolle über ansonsten nicht bewusst wahrgenommene physiologische Parameter (beim Neurofeedback Hirnströme)

• Rückmeldung körperlicher Zustände, akustisch oder optisch

• Jede Veränderung in die gewünschte Richtung wirkt positiv verstärkend im Sinne der operanten Konditionierung

• Ziel ist Einfluss auf Aktivität der Hirnrinde. Das ist längst bewiesen: beispielsweise Elbert (1980) für das Erlernen von Selbstkontrolle über langsame Potenziale (LP), sowie Kamiya (1971) für das Erlernen von Selbstkontrolle über EEG-
Oszillationen

• Ziel ist die Veränderung/ Beseitigung von Symptomen, die eng mit dysfunktionaler Einstellung physischer Parameter
zusammenhängen.

• Kotchoubey et al. (2001) zeigten, dass Patienten mit einer medikamentenresis-
tenten Epilepsie lernen können, ihre Hirnaktivität zu kontrollieren und die Häufigkeit der Anfälle signifikant zu reduzieren.

• In einer Studie mit 18 Patienten aus dieser Gruppe (Kotchoubey et al., 1997) zeigte sich, dass die Patienten die Selbstkontrolle während einer 6-monatigen Pause nicht verlernt hatten, sondern sich sogar in den Aufgaben ohne Feedback noch verbessern konnten.

Neurofeedback ist in der Lage stabile
Veränderungen hervorrufen!

Bei welchen Störungen kann Neurofeedback angewendet werden?

• ADS, ADHS (bei Kindern und Erwachsenen)

• Epilepsie, Absencen

• Autismus

• Depressionen

• Angstzustände, Phobien

• Migräne, Tinnitus

• Verhaltensauffälligkeiten

• Schlafstörungen

Beim Neurofeedback werden die EEG-Wellen in ihren quantitativen Eigenschaften analysiert. Es geht weniger um Muster, als um digital
gemessene Eigenschaften von Hirnwellen. Also darum, ob zum Beispiel die Amplitude einer 
Frequenz im Vergleich zur Norm zu hoch oder zu niedrig ist.

Hirnwellen und deren Bedeutung für die Aktivierung und Symptomatiken

Beta-Welle

beta

steht für psychische und kognitive Anstrengung – kann bei höheren Amplituden bis zur Angst und Panik neigen.

Alpha-Welle

alpha

typische Alpha-Wellen stehen für Entspannung und Ruhe. Zuviel Alpha kann aber auch

auf Lethargie (z.B. nach Cannabis-Konsum) und Unaufmerksamkeit hinweisen.

Theta-Welle

Delta

Dominante Wellenform bei Tiefer Entspannung. In frontalen Rindenfeldern ist zu hohes Theta ein Hinweis auf ADHS.

Delta-Welle

Theta

Typisch für Schlaf – bei Personen mit Schädelhirntrauma ist das Auftreten von fokalem
Delta ein deutlicher Hinweis auf Störungen in dem entsprechenden Rindenareal.

Der Beweis zur Wirksamkeit von Neurofeedbacktherapie bei ADHS wurde erbracht.

Das Institut für Medizinische Psychologie der Universität Tübingen hat gemeinsam 
mit Wissenschaftlern der Universität Nijmegen nachgewiesen, dass Neurofeedback eine evidenz-basierte und somit wirksame Behandlungsmöglichkeit für Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizits-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist. Studie v. 2009


In einer Studie der niederländischen Forschungseinrichtung "Brainclinics", die in einer Ausgabe der Fachzeitschrift "EEG and Clinical Neuroscience" erschienen ist, haben die Forscher eine Meta-Analyse aller 15 bisher veröffentlichten Studien zum Neurofeedback bei ADHS durchgeführt.

Damit konnten sie zeigen, dass Neurofeedback große und klinisch signifikante Effekte
auf die Kernsymptome Impulsivität und Unaufmerksamkeit hat.

Im Hinblick auf das Kernsymptom Hyperaktivität konnten mittlere Effekte nachgewiesen werden.


Eine Meta-Analyse zur Wirkung des Neurofeedbacks bei Epilepsie, die in derselben
Ausgabe von "Clinical EEG and Neuroscience" publiziert ist, ergab ebenfalls den Nachweis einer klinischen Wirksamkeit.

Welches Neurofeedback-Training?

Neurofeedback ist eine Behandlungsmethode, die zwar relativ neu „auf dem Markt“ ist,
aber bereits eine beachtliche Zahl von Anhängern weltweit gefunden hat. Es spricht sichimmer schneller herum, wie wirksam diese Methode auch bei schwierigsten Symptoma-
tiken ist. Das ist auch gut so, denn wir sind absolut überzeugt, welche Chancen sich mit
Neurofeedback auftun.

In den letzten Jahren wurde Neurofeedback immer spezifischer, so dass man verschiedene Verfahren je nach Symptomlage anwenden kann. Dies ist nicht mit dem leider auch weit verbreiteten Ansatz des „One-Size-Fits-All“ vereinbar.

Auch kann Neurofeedback nicht alle Probleme lösen, andere Therapien sind aber meist deutlich wirksamer, wenn Neurofeedback begleitend angeboten wird.