Aufmerksamkeits- Defizit- (Hyperaktivitäts-) Syndrom
Oder was "Zappelphilipp" und "Hans-guck-in-die-Luft" mit unserem heutigen Leben zu tun haben
Manche Kinder sind lebhafter als andere und jedes Kind ist irgendwann einmal sehr unruhig oder kann sich nicht konzentrieren und lässt sich leicht ablenken. Kinder und Jugendliche mit ADHS unterscheiden sich von Kindern mit diesen ganz normalen Entwicklungserscheinungen in dem Ausmaß und der Stärke ihrer Probleme. Sie haben im Vergleich zu anderen Kindern gleichen Alters ausgeprägte Auffälligkeiten in drei Kernbereichen. Sie fallen auf durch:
Häufig, aber nicht immer treten Auffälligkeiten in allen drei oben genannten Kernbereichen auf. Es gibt verschiedene Unterformen von ADS, nämlich:
Wenn ein Kind Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten und impulsives Verhalten zeigt, dann heißt das nicht automatisch, dass eine ADHS vorliegt, weil diese Auffälligkeiten auch bei anderen Störungen oder Belastungen auftreten können. Deshalb ist für eine Diagnose eine genaue Differentialdiagnostik durch einen Kinderarzt und/oder Psychologen mit ADS- Erfahrung notwendig. ADS - Eine Modekrankheit? ADS ist eine Stoffwechselstörung des Gehirns mit Auswirkungen auf die Informationsverarbeitung und wird vererbt. Schon 1846 beschrieb der Psychiater Heinrich Hoffmann in seinem Buch "Der Struwwelpeter" die Geschichte vom Zappelphilip und dem Hans-guck-in-die-Luft. Das heißt: ADS ist kein Erziehungsfehler und keine gewollte Marotte der Kinder! Hier einige Gründe warum Aufmerksamkeitsstörungen heutzutage zunehmen:
ADS, ist eigentlich eine wertfreie Persönlichkeitsvariante. Nur in Kombination mit oben genannten Gründen bekommt es immer häufiger Krankheitswert. Diese reizoffenen, reizfilterschwachen und impulsiven Kinder kommen in unserer Zeit der Vielbereizung und Hektik oft schlecht zurecht. Bei Verdacht auf ADS bei Ihrem Kind wenden Sie sich zur Abklärung bzw. Differentialdiagnostik entweder an den schulpsychologischen Dienst, eine ADS-Beratungsstelle, einen Kinderarzt oder Psychotherapeuten, der sich mit dieser Problematik gut auskennt. Gemeinsam mit Ihnen als Eltern werden die Möglichkeiten der Therapie gesucht, die Ihr Kind und sie als Familie am besten unterstützen. Dies könnten sein: Information und Beratung der Eltern und des Umfeldes, Elterntraining, Ergotherapie, Neurofeedback, Psychomotorik, verhaltestherapeutische Psychotherapie für Kinder und Jugendliche und falls angezeigt durch einen Kinderarzt verordnet medikamentöse Behandlung. Wichtig ist zu wissen, dass ADS nicht heilbar ist, sondern dass durch Information und Beratung der Eltern und durch gute Zusammenarbeit mit dem Umfeld, es den Kindern ermöglicht wird, ihre auch vorhandenen Stärken zu leben und mit den an sie gestellten Anforderungen zurecht zukornmen. |
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